Wie ich dir begegnen möchte

Diese folgenden Zeilen sind von Virginia Satir (1916-1988) verfasst worden. Virginia Satir war eine der bedeutendsten Familientherapeutinnen. Oft wird sie auch als Mutter der Familientherapie bezeichnet. Ihr Anliegen war es, Menschen ihre Möglichkeiten aufzuzeigen, wie sie ihr „Grundpotential“ nutzen konnten, und Wachstum und Frieden zu fördern (Wikipedia v. 16. April 2021).

Ich möchte dich lieben, ohne dich einzuengen.
Ich möchte dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten.
Ich möchte dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen.
Ich möchte zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen.
Ich möchte dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen.
Ich möchte dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen.
Ich möchte von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben.
Ich möchte dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen.
Ich möchte dich informieren, ohne dich zu belehren.
Ich möchte dir helfen, ohne dich zu beleidigen.
Ich möchte mich um dich kümmern, ohne dich ändern zu wollen.
Ich möchte mich an dir freuen – so wie du bist.
Wenn ich von dir das Gleiche bekommen kann, dann können wir uns wirklich begegnen und uns gegenseitig bereichern.

Virginia Satir

Fragen zum Nachschwingen

  • Was sind Deine spontanen Gedanken gewesen?
  • Hat Dich vielleicht eine Zeile am mehr angesprochen als andere? Was genau ist es, was Dich so anspricht?
  • Wo in Deinem Leben, bei welchen Menschen kannst Du das eine oder andere schon leben?
  • Was ist bei diesen Menschen für Dich anders als bei den Begegnungen, wo es Dir noch nicht so leicht gelingt?
  • Wie kannst Du es Dir in herausfordernden Begegnungen leichter machen, so dass Du näher an Deinen Wunsch einer guten Begegnung näher kommst?

Tanz der Beziehungen

Nicht immer gelingt uns eine Begegnung in dieser Qualität.

Mich erinnern diese Zeilen von Virginia Satir an die unzähligen Systemischen Strukturaufstellungen, an unsere „Beziehungs-Heldenreisen“ zwischen den Elementen, unabhängig davon, was genau diese Elemente im einzelnen Anliegen repräsentieren.

Immer geht es um Beziehung. Immer geht es um das Erleben, dass ich ich sein darf und den anderen gut „du“ sein lassen kann.

Und es geht um die Erfahrung, wie schön Begegnung sein kann, wenn alles, was sich in die Begegnung gemischt hat, auf eine gute Weise sortiert ist und wenn alles, was an Schmerzen mit einer Begegnung verbunden sind, sich auf eine gute Weise verwandeln durften.

Dann kann Begegnung auf eine neue, schöne Weise entstehen.

Photo by Limor Zellermayer on Unsplash

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