Leben, lieben, lachen
Neulich durfte ich an einer Aufstellung als Repräsentantin teilnehmen. Wenn wir die Systemischen Strukturaufstellungen als „transverbale Sprache“ verstehen, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, die verschiedenen Möglichkeiten dieser Sprache immer wieder neu zu erfahren. Und so spreche ich diese Sprache nicht nur als Gastgeberin von Systemischen Strukturaufstellungen, sondern auch als Repräsentantin, Zuschauerin und natürlich auch als Anliegenbringerin.
Jetzt könnte man denken, dass es doch langweilig ist, als Repräsentant für Andere zu stehen. Wozu sollte ich das machen? Zumal es mir als Repräsentant möglicherweise am Anfang einer Aufstellung nicht so gut gehen könnte.
Und da kommt das „leben, lieben, lachen“ ins Spiel.
Auch aus der Teilnahme als Repräsentant erlebe ich Aufstellungen wie eine Heldenreise. Alle, die zum System und dem Anliegen gehören, helfen Schicht für Schicht, Licht in das Anliegen zu bringen. Und manchmal braucht es eine Weile, bis Verstrickungen gelöst sind, Elemente an ihrem richtigen Platz sind und anderes mehr sortiert und geklärt ist.
Und das Schönste für mich ist dann immer das Ende einer Aufstellung, wenn spürbar wird, was geschafft wurde, wenn noch einmal deutlich wird, worum es eigentlich (auch) ging und wenn Verbindung und Begegnung wieder stattfinden kann.
leben, lieben, lachen
„leben, lieben, lachen“ – das war also die Botschaft meiner Repräsentanz. Ich kann mich noch gut erinnern, dass ich im Schlussbild rechts vom Fokus (Repräsentant für den Anliegenbringer) stand. In den Prozess-Schritten vorher war die Repräsentanz so kraftvoll und hatte so eine große Präsenz, dass es für den Fokus fast schon zu viel war. Erst nach und nach konnte sich der Fokus auf die Präsenz einlassen und kam in seine Kraft. Im Schlussbild waren wir dann im Gleichklang und wussten von dem Schönen, das auf das Original wartete.
Da fällt mir ein Zitat des Heiligen Augustinus ein, das ich mit Dir teilen möchte und das doch immer wie passend scheint. Das Wissen um die Zusammenhänge war schon immer da. Zum Glück sind wir mit dieser Aufstellung dem SEIN ein großes Stück weiter gekommen.
»Ich, der ich bin, grüßt traurig den, der ich sein könnte.«
Übrigens: Dieser Prozess fand im Rahmen einer Körperstrukturaufstellung statt. Aus meiner persönlichen Erfahrung kann ich sagen, dass es sich immer lohnt, mit seinem Körper ins Gespräch zu kommen.